Wir alle setzen uns Ziele, schmieden Pläne und träumen von deren Verwirklichung. Anfangs sind wir voller Elan und Tatendrang, doch mit der Zeit kann die anfängliche Begeisterung nachlassen.
Besonders dann, wenn Hindernisse auftauchen oder äußere Umstände uns ausbremsen, schwindet oft die Motivation, und unsere Vorhaben geraten ins Stocken. Doch warum ist das so? Und wie können wir dem entgegenwirken?
Ein zentraler Aspekt ist die Art der Motivation, die uns antreibt.
Inhalt:

Intrinsische vs. extrinsische Motivation
Motivation ist der treibende Faktor, der unser Handeln beeinflusst und uns dabei unterstützt, unsere Ziele zu erreichen. Sie lässt sich in zwei Hauptkategorien unterteilen:
Extrinsische Motivation:
Diese Form der Motivation entsteht durch äußere Anreize wie Belohnungen, Anerkennung oder das Vermeiden von Strafen. Diese Art von Motivation kennen wir zum Beispiel aus dem Berufsleben - Um eine Gehaltserhöhung oder Belobigung zu bekommen, arbeitet man Überstunden. Auch im Bildungsbereich und im Schulleben fungieren beispielsweise die Schulnoten als extrinsische Motivatoren.
Intrinsische Motivation:
Hierbei handelt es sich um die innere Antriebskraft, die uns dazu bewegt, Tätigkeiten um ihrer selbst willen auszuführen, weil sie uns Freude bereiten oder persönlich erfüllen. Ein Künstler malt beispielsweise, weil er im kreativen Prozess Erfüllung findet, unabhängig von äußerer Anerkennung.
Die Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan identifiziert drei grundlegende psychologische Bedürfnisse, die die intrinsische Motivation fördern:
Autonomie: Das Bedürfnis, selbstbestimmt zu handeln und Entscheidungen eigenständig zu treffen. Wenn wir die Freiheit haben, unseren Weg zu wählen, fühlen wir uns motivierter und engagierter.
Kompetenz: Das Streben danach, effektiv zu handeln und Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Das Gefühl, fähig zu sein und Einfluss auf die Ergebnisse zu haben, stärkt unser Selbstbewusstsein und unsere Motivation.
Soziale Eingebundenheit: Das Verlangen nach zwischenmenschlichen Beziehungen und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Positive soziale Interaktionen und das Gefühl der Zugehörigkeit können die intrinsische Motivation erheblich steigern.
Für das Erreichen der Ziele sind die intrinsischen Motivatoren wesentlich wichtiger und stärker. Denn bei den extrinsischen Motivatoren kann nach gewisser Zeit ein Gewöhnungseffekt ansetzen. Gleichzeitig ist man nicht autonom.
Ein Beispiel: Möchte man abnehmen, um von dem Partner/ der Partnerin Bewunderung für den schönen Körper zu ernten (extrinsisch), oder um sich im eigenen Körper wohlzufühlen (intrinsich).
Die SMART-Methode zur Zielformulierung
Um motivierende Ziele zu setzen, hat sich die SMART-Methode bewährt:
"S" Spezifisch: Das Ziel sollte klar und präzise formuliert sein. Empfehlenswert ist, das Ziel sinnesspezifisch zu formulieren, also mit möglichst vielen Sinnen zu verbinden. (Wie fühlt es sich an?, Wie sieht es aus?, Wie riecht es?...)
"M" Messbar: Es sollte möglich sein, den Fortschritt und die Zielerreichung zu überprüfen. (Woran erkennt man, dass man das Ziel erreicht hat - Anzahl von..., Noten, aber auch Gefühle, die man erreicht)
"A" Attraktiv: Das Ziel sollte ansprechend und erstrebenswert sein. (Es ist die Antwort auf die Frage "Warum?")
"R" Realistisch: Es sollte erreichbar sein, basierend auf den verfügbaren Ressourcen und Fähigkeiten. (Sollte das Ziel zu groß sein, empfiehlt sich es in Etappen oder Zwischenziele aufzuteilen)
"T" Terminiert: Es sollte ein klarer Zeitrahmen für die Zielerreichung festgelegt werden. (Auch die Zwischenschritte sollten terminiert werden)
Durch die Anwendung der SMART-Methode werden Ziele greifbarer und motivierender, da sie klar definiert und erreichbar sind.
Praktische Tipps zur Steigerung der Motivation:
Erfolgstagebuch führen:
Notieren Sie täglich Ihre Erfolge, egal wie klein sie erscheinen mögen. Dies fördert eine positive Selbstwahrnehmung und steigert das Selbstbewusstsein und den Selbstwert. Ein Erfolgstagebuch kann helfen, Fortschritte sichtbar zu machen und motiviert zu bleiben.
Journaling:
Reflektieren Sie regelmäßig über Ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen. Dies unterstützt die Selbstreflexion und hilft, Klarheit über eigene Ziele und Wünsche zu gewinnen. Durch das Festhalten von Gedanken können Muster erkannt und positive Veränderungen initiiert werden.
Fazit
Indem wir sowohl extrinsische als auch intrinsische Motivationsfaktoren verstehen und gezielt einsetzen, können wir unsere Ziele effektiver verfolgen und ein erfüllteres Leben führen. Das Verständnis der eigenen Motivationsquellen und die Anwendung der SMART-Methode bei der Zielformulierung können dabei helfen, effektiver und zufriedener persönliche und berufliche Ziele zu erreichen.
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